Selbstständigkeit bringt Freiheit – und manchmal genau dadurch auch Überforderung. An manchen Tagen fühlt sich mein Arbeitsalltag weniger wie ein strukturierter Plan an und mehr wie ein wilder Haufen guter Ideen, unerledigter To-Dos und neuer Impulse. Ich liebe diese Vielfalt. Aber: Sie macht es mir auch schwer, den Überblick zu behalten. Was ist jetzt eigentlich wichtig? Was kann warten? Und warum ist es so schwer, beim Wesentlichen zu bleiben?
Die Sache mit dem Fokus – ein ehrlicher Blick
Im Podcast Unkonventionell Professionell sprechen wir oft über genau diese Fragen. Und ich (Hannah) will’s hier auch nicht schöner reden, als es ist: Den Fokus zu halten klingt nach „Selbstmanagement 1x1“ – ist für mich aber oft ziemlich herausfordernd. Ich bin großartig im Ideenhaben, im Anfangen, im Kreativsein. Aber Priorisieren? Durchziehen? Klar Entscheidungen treffen? Das ist Arbeit. Und manchmal verliere ich mich in all den Möglichkeiten – zwischen Instagram-Content, Kooperationsideen, neuen Workshop-Formaten und der Frage: Muss ich das jetzt wirklich alles machen?
Allein oder im Team – was hilft?
Im Duo mit Viktoria klappt das Priorisieren deutlich besser. Wir strukturieren gemeinsam, sortieren aus, setzen klare Ziele. Allein dagegen fühlt es sich oft so an, als müsste ich jeden Tag das Rad neu erfinden. Und dieser ständige Entscheidungsdruck kann lähmend sein. Ich kenne die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), genauso wie den Impuls, auf jeder Welle mitzuschwimmen. Aber das funktioniert auf Dauer nicht – und macht vor allem müde.
Was mir hilft: Die Ambivalenzwippe
Eine Methode, die ich inzwischen regelmäßig nutze, ist die Ambivalenzwippe. Klingt etwas esoterisch, ist aber total pragmatisch. Die Idee: Ich stelle mir eine Entscheidungsfrage – zum Beispiel „Will ich dieses Projekt wirklich machen?“ – und formuliere zwei Optionen: Ja oder Nein. Dann notiere ich für beide Seiten ausschließlich die positiven Argumente. Keine Nachteile, keine Angstgedanken – nur das, was jeweils für die Entscheidung spricht. Anschließend spüre ich in beide Richtungen hinein: Was fühlt sich stimmiger an? Wo merke ich ein inneres Ja?
Es geht dabei nicht darum, auf welcher Seite mehr Punkte stehen – sondern um ein ehrliches Körpergefühl. Das hilft mir, klarer zu entscheiden, weniger zu grübeln und bewusster mit meiner Energie umzugehen.
Lust auf mehr?
Hör rein in unseren Podcast
Selbstständig sein bedeutet nicht nur, Dinge umzusetzen – sondern auch, regelmäßig zu reflektieren, was gerade wirklich wichtig ist. Im Podcast sprechen wir offen über genau diese Prozesse: Was uns überfordert, was hilft, welche Tools wir nutzen – und was wir mit der Zeit gelernt haben.
Wenn du gerade selbst versuchst, bei all den Möglichkeiten nicht den Faden zu verlieren, hör unbedingt in unsere Folge „Fokus und Überblick behalten bei so vielen Möglichkeiten“ rein.
Du findest sie wie immer bei Unkonventionell Professionell – ehrlich, praxisnah und ohne Bullshit.
Wir freuen uns, wenn du reinhörst.